Martin Luther soll mit Blick auf Predigt und Glaubens-Verkündigung einmal gesagt haben: „Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör bald auf.“ – Ein Erfolgsrezept für jede gute Predigt. Klarer Standpunkt und klare Sprache, klare Aussage und verständliche Botschaft, und eine Länge von maximal zehn Minuten.
Als Redenschreiber wurden wir in Politik und Wirtschaft früher um Rede-Entwürfe von gerne mal 20 oder 30 Minuten Länge gebeten. Diese Zeiten sind an vielen Stellen glücklicherweise vorbei. Bei Reden und Grußworten geht der Trend zu einer Länge von fünf bis zehn Minuten. Für den avisierten Inhalt genügt das auch meistens.
Kurz, klar und bildhaft soll sie sein
Bei einer Predigt ist das genauso. Kurz, klar und bildhaft soll sie sein (in Anlehnung an einen Tipp des US-amerikanischen Reporters Joseph Pulitzer).
- Kurz, damit die Menschen zuhören – das ist bei der klassischen Predigt im Sonntags-Gottesdienst ebenso wichtig wie bei einer Kinder- oder Familien-Katechese
- Klar heißt, dass jede Predigt eine klare Aussage enthält – eine Botschaft, die in Erinnerung bleibt, aus dem Gottesdienst oder der Messe mitgenommen wird und im Anschluss in Gesprächen auf dem Kirchplatz, bei Frühschoppen oder Kirchenkaffee oder zu Hause nachwirken kann
- Bildhafte Sprache ist wichtig, weil Bilder eher in Erinnerung bleiben. Nicht ohne Grund arbeitet die Bibel mit zahlreichen Bildern, in den Psalmen genauso wie in den Gleichnissen Jesu, von denen die Evangelien berichten
Das alles in maximal zehn Minuten: das wird eine gute Predigt. Wer jedoch nach zehn Minuten und einem schönen Schluss-Satz noch drei weitere Aspekt nachschiebt, braucht sich nicht wundern, wenn keine eigentliche Botschaft in Erinnerung bleibt.