Der Erfolg eines Vortrags, einer Predigt oder einer Rede hängt nicht nur vom Inhalt und rhetorischem Können beim Präsentieren ab. Wichtig ist ebenso, dass ich als Prediger und Katechet – auch in der Vorbereitung auf Erstkommunion oder Firmung – glaubhaft und authentisch rüberkomme. Ich darf dabei Macken und Fehler haben, das ist kein Problem. Problematisch ist es vielmehr, wenn die Zuhörer, im Falle der Predigt die Gemeinde, die Vortragenden nicht als glaubhaft wahrnehmen und dadurch die Botschaften nicht ankommen und Worte nicht wirken.
Wie gewinne ich Authentizität beim Reden? – Ganz einfach: Man selbst sein. Ich habe zahlreiche Reden und Vorträgen beobachtet, analysiert und bewertet und dabei festgestellt, wie oft Gestik, Mimik, Redeweise oder Stimmlage von anderen kopiert wurden. Und eine Kopie ist immer das Gegenteil von Authentisch.
Wie gewinne ich Authentizität beim Reden? – Ganz einfach: Man selbst sein.
Das waren dann solche Versuche: Wohin mit den Händen? Raute bilden. Wie überzeugen? Tiefe bräsige Stimme. Autorität gewinnen? Staatsmännisch auftreten. – Das alles funktioniert nicht oder nur in wenigen Ausnahmefällen.
Wenn Euch nach lockerem Stand ist, steht locker da. Wenn Ihr nicht wisst, wohin mit den Händen, legt sie auf dem Ambo (Pult) ab oder gestikuliert damit. Oder nehmt etwas in die Hand, dann sind die Finger nicht mehr so zappelig. Nicht ohne Grund drückt man Moderatoren im Fernsehen gerne große Moderationskarten in die Hand, auf die sie aber nie schauen. Wenn wir für die Predigt etwas in die Hand nehmen und zeigen – ein Kreuz, noch besser Alltagsgegenstände, Modelle oder Broschüren – dann kann das den Vortrag zudem um eine visuelle Dimension bereichern.
Also: Man kann sich einiges bei anderen abschauen – muss dann aber immer prüfen, ob und inwieweit das zu einem selbst passt. Nur wer inhaltlich und emotional ehrlich und authentisch rüberkommt, kann nachhaltig überzeugen.