Wie jede Rede und jeder Vortrag unterliegt auch die Predigt der Gefahr, dass sie „vorgetragen“ = vor das Publikum getragen wird. Eine einseitige Handlung. Doch auch wenn scheinbar nur einer oder eine spricht: eine Predigt ist kein Monolog, sondern ein Dialog. Die Reaktionen der Gemeinde sind Teil des Ganzen. Sie dürfen auch provoziert und integriert werden. Eine gute Predigt entwickelt eine Beziehung zwischen Katechet(in) und Gemeinde.
Der verstorbene Dirigent Nikolaus Harnoncourt soll sich von seinem Publikum mit dem Satz verabschiedet haben: „Wir, die Musiker auf der Bühne, und Sie, das Publikum im Saal, wir sind zu einer Entdeckergemeinschaft geworden.“
Und wie immer bei einem Dialog: wichtig ist, dass auch der andere einmal zu Wort kommt.
Das entscheidende Wörtchen in diesem Harnoncourt-Zitat ist „Gemeinschaft“. Katechese und Predigt, die gesamte Liturgie egal ob in der Sonntagsmesse oder in einem Schulgottesdienst, sind immer ein Dialog. Nur so können Botschaften ankommen. Und wie immer bei einem Dialog: wichtig ist, dass auch der andere einmal zu Wort kommt.
Wie das bei einem Vortrag wie einer Predigt geht? – Ganz einfach:
- klare Botschaften vorbereiten
- in verständliche Sätzen kleiden
- auf den Punkt vortragen
- gelegentlich Pausen machen (fürs eigene Durchatmen und damit die Gemeinde das Gesagte rekapitulieren kann)
- Blickkontakt halten, Reaktionen der Zuhörer wahrnehmen